Hohe Gräser für die Spätsaison

Vor zwei Wochen habe ich über höhere Stauden geschrieben, darunter auch zwei schöne hohe Gräser, die ab dem Frühsommer eine tolle Struktur bilden: Stipa gigantea und Calamagrostis x arundinacea 'Karl Foerster'. Ich habe versprochen, mehr über diese wertvollen hohen Strukturpflanzen zu schreiben, von denen die meisten erst zu dieser Jahreszeit ihre volle Pracht entfalten.

Tall grasses for the late season

Two weeks ago I wrote about taller perennials, including two beautiful tall grasses that create great structure from early summer onwards: Stipa gigantea and Calamagrostis x arundinacea ‘Karl Foerster’. I promised to write more on these valuable tall structural plants, most of which do not start developing their full splendour until this time of year.

Um diese prächtigen Pflanzen zu feiern, haben wir beschlossen, die Gräser zum zentralen Thema des Spätsommers in der Gartenakademie zu machen. Diese hohen, eleganten Pflanzen bevorzugen einen sonnigen Standort. Sie mögen keine Wassertropfen, die von überhängenden Bäumen herabfallen. Das ruiniert die schönen Blütenstände. Pflanzen Sie sie weg von überhängenden Ästen, dann können Sie sich bis in die Wintermonate an ihrer eleganten Silhouette erfreuen.

To celebrate these beautufill plants, we have decided to make grasses the central theme of late summer at the Garden Academy. These tall elegant plants prefer a sunny position. They do not like the drip of waterdrops coming down from overhead trees. This tends to ruin the lovely inflorescence. Plant them away from overhanging branches, you will be able to enjoy their elegant silhouettes well into the wintermonths.

Unser aktuelles Angebot
Unser aktuelles Angebot

Karl Foerster

Karl Foerster hat einmal gesagt: "Ein Garten ohne Gräser ist grässlich". Er hat uns auf die Gräser aufmerksam gemacht, da er sie als unverzichtbar für den Winter betrachtet. Gerade in langen, kalten Wintern, in denen im Garten wenig Nennenswertes passiert, sind die getrockneten Strukturen vieler Gräser von unschätzbarem Wert. Er schrieb zahlreiche Artikel über sie in seiner berühmten Gartenzeitschrift Die Gartenschönheit und veröffentlichte 1956 als erster ein Buch zum Thema Einzug der Gräser und Farne in die Gärten. Für viele Jahrzehnte blieb es das einzige Buch zu diesem Thema und war das wichtigste Nachschlagewerk für Designer, die für ihre Verwendung von Gräsern bekannt sind, wie Wolfgang Oehme und Piet Oudolf. Foerster mag den Anstoß zu dieser Bewegung gegeben haben, aber ein Großteil unseres heutigen Sortiments wurde von anderen Züchtern wie Ernst Pagels gezüchtet, der von Foerster ausgebildet wurde.

 

Pfeifengräser

Die ersten, die in meinem Garten Einzug hielten, waren Pfeifengräser. Die kompakteren Sorten wie Molinia caerulea 'Heidebraut' (70 cm) und 'Moorhexe' (1,20 cm) kannte ich schon aus dem Garten meiner Kindheit in Belgien, wo sie wild um meinen Sandkasten herum wuchsen. Diese kürzeren Formen können spektakulär aussehen, wenn sie in großen Trieben gepflanzt werden und mit Zwiebeln wie blausternchen untergepflanzt werden, um ihre Nacktheit im Frühjahr zu verdecken. Aber in die höheren, luftigen, transparenten Schönheiten verliebte ich mich während einer Tour durch Gärten und Baumschulen in Norddeutschland und Holland in den frühen neunziger Jahren. In jedem Garten, den wir besuchten, sei es der Förstergarten, der Garten von Mien Ruys oder der von Piet Oudolf, sahen sie prächtig aus und gesellten sich schnell zur wachsenden Pflanzensammlung im Kofferraum des Autos. Molinia caerulea ssp. arundinacea 'Karl Foerster' (1,50m),

M. arundinacea 'Transparent' (1,70m) und 'Windspiel' (bis zu 2m) wurden später durch die noch größere 'Skyracer' (bis zu 2,20m) ergänzt. Die Unterschiede sind zugegebenermaßen gering, aber ich liebe sie für ihre leichte Struktur und ihre leuchtend goldgelbe bis orange Herbstfärbung. An feuchten Tagen, nach leichtem Nieselregen oder starkem Tau, bleiben Hunderte von winzigen Wassertropfen an den zarten Zweigen hängen und beschweren sie in großzügigen Bögen, wodurch sich die Struktur der Pflanze öffnet. Wenn sie trocknen, werden sie steifer und streben in den Himmel. Der kleinste Windhauch lässt sie im Wind tanzen und bringt sanfte Bewegung in den Garten. Die meisten bleiben bis zum Ende des Jahres schön. Je nachdem, wie nass oder windig die Saison ist, können sie bis ins neue Jahr stehen bleiben, aber früher oder später fallen sie einfach um, und dann können die Stängel und Blätter einfach aufgesammelt und kompostiert werden.

Ich hatte mehrere Pfeifengräser als wichtige Strukturpflanzen in die großen Beete der Gartenakademie gesetzt. Sie wurden etwa einen Meter vom Rand entfernt gepflanzt und tauchten in regelmäßigen Abständen wieder auf, um im Herbst und Winter Höhe und Struktur zu bieten, aber dennoch so transparent zu sein, dass man durch den Dunst der feinen Zweige hindurchsehen kann. Leider hatten auch Wühlmäuse ihre Freude an ihnen, so dass irgendwann alle bis auf eine Pflanze verschwunden waren, die jetzt aber wieder gepflanzt werden. Ich verwende sie gerne als Einzelexemplare, die sich über die umgebende Vegetation erheben.

 

Chinaschilf

Durch meinen Erfolg mit den Pfeifengräser ermutigt, ging ich zu Chinaschilf über. In den frühen neunziger Jahren war das Angebot der englischen Gärtnereien noch sehr begrenzt. Gertrude Jekyll hatte einige Gräser in ihren Entwürfen verwendet, aber erst in den späten achtziger Jahren, als die Designer begannen, sie in ihren Gärten zu verwenden, setzten sie sich wirklich durch. Der einzige Miscanthus, den es schon seit einiger Zeit gab, war der sehr feinblättrige Miscanthus sinensis ‘Gracilimus‘, der in den kühlen englischen Sommern nur selten blüht, aber eine ausgezeichnete Blattpflanze ist, wie man sie in einigen historischen Gärten sieht, z. B. in den roten Rabatten von Hidcote. Miscanthus sinensis 'Zebrinus', dessen lange grüne Blätter mit den charakteristischen gelben Querstreifen versehen sind, hat die Aufmerksamkeit von Gärtnereien und Gärtnern auf sich gezogen, die eher an ungewöhnlichen Blattpflanzen als an den grasartigen Blütenständen interessiert sind.

Karl Foerster

Karl Foerster once said “A garden without grasses is ghastly”. He was instrumental in bringing them to our attention as he considered them indispensable for winter interest. Especially during long, cold winters where little noteworthy happens in the garden, the dried structures of many grasses are invaluable. He wrote numerous articles about them in his famous gardening magazine Die Gartenschönheit and was the first person to publish a book on the subject Einzug der Gräser und Farne in die Gärten in 1956. For many decades this remained the only book on the subject, and was the main reference book for designers known for their use of grasses such as Wolfgang Oehme and Piet Oudolf. Foerster may have kickstarted the movement, but much of our assortment we enjoy today has been raised by  other growers such as Ernst Pagels, who was trained by Foerster.

 

Molinia

The first ones to move into my garden were Molinias. I was familiar with the more compact types such as Molinia caerulea ‘Heidebraut’ (70cm) and ‘Moorhexe’ (1,20cm) from my childhood garden in Belgium, where they used to grow wild around my sandbox. These shorter forms can look spectacular when planted in large drifts, underplanted with early spring bulbs such as Scilla to cover up their spring nakedness. But I fell in love with the taller airy, transparent beauties during a tour of gardens and nurseries in northern Germany and Holland in the early nineties. Every garden we visited, be it the Foerster garden, Mien Ruys’s garden or Piet Oudolf’s they looked splendid, and rapidly joined the growing collection of plants in the boot of the car. Molinia caerulea ssp. arundinacea ‘Karl Foerster’ (1,50m),

M. arundinacea ’Transparent’ (1,70m) and  ‘Windspiel’ (up to 2m) were later joined by the even taller ‘Skyracer’ (up to 2,20m). The differences are subtle I admit, but I love them for their lightness in structure, and glowing golden yellow to orange autumn colouring. On moist days, after a light drizzle or heavy dew, hundreds of tiny waterdrops will cling onto the delicate branches, and weigh them down in generous arches, opening up the structure of the plant. As they dry, they become more rigid and point skywards. The slightest breeze makes them dance in the wind, bringing gentle movement into the garden. Most remain atractive till the end of the year. Depending on how wet or windy the season is, they may stand into the new year, but sooner or later they just fall over, after which point the stems and leaves can just be picked up and composted.

I had added several Molinia as important structural plants in the big borders at the garden academy. Set back about one meter from the edge, they recurred at regular intervals, to give height and structure for autumn and winter, yet be transparent enough to allow you to look through the haze of fine branches. Voles regrettably enjoyed them as well, so at one stage all, but one had disappeared, but are now being replanted again. I love using them as single specimens, that elevate themselves above the surrounding vegetation.

 

Miscanthus

Boldened by my success with the molinias, I moved onto Miscanthus. In the early nineties, the selection offered for sale by English nurseries was still very limited. Gertrude Jekyll had used a few grasses in her designs, but they did not really catch on until the late eighties, when designers started to use them in their gardens. The only Miscanthus that had been about for some time was the very fine leaved Miscanthus gracilimus, which in the cool English summers rarely flowers, but makes an excellent foliage plant as seen in some historic gardens such as in Hidcote’s red borders. Miscanthus sinensis ‘Zebrinus’, whose long green leaves are punctuated with its distinctive yellow horizontal stripes had caught the attention of nurseries and gardeners interested in unusual foliage plants rather than for its grassy inflorescence.

Hidcote Red Border - M. sinensis 'Gracillimus'
Hidcote Red Border - M. sinensis 'Gracillimus'

Miscanthus sinensis 'Silberfeder' (2,20m) war der erste, den ich mit seinen eher steifen, aufrechten, silbrigen Federn gepflanzt habe. Wie alle Miscanthus-Arten eignen sie sich hervorragend für den Winter, da sie bis weit in den Frühling hinein Wind, Regen und Schnee standhalten, bis man beschließt, dass es Zeit ist, sie zurückzuschneiden. Nicht alle haben silbrige Blüten, es gibt auch welche mit dunkelrot-kastanienbraunen Federn, wie z.B. 'Ferner Osten' (1,50m), das große Blüten hat, die im Winter zu einer biskuitfarbenen Note verblassen, und eine schöne Herbstfärbung hat, ebenso wie 'Flamingo' (1,70m). Jahrelang hatte ich Angst vor ihr, weil ich befürchtete, dass ihr Name passt und sie eher rosa sein könnte. Seien Sie beruhigt, sie ist definitiv rot und nicht rosa. Diese Sorte hat es mir besonders angetan, denn im Herbst färbt sich nicht nur ihr Laub in ein attraktives Gelb, sondern im Winter werden ihre federartigen Samenköpfe fast kraus und verspielt und bilden einen starken Kontrast zu den viel starreren Sorten wie 'Malepartus' (2m). Auch 'Ghana' (1,70 m) und 'Beth Chatto' (1,80 m) zeigen eine leuchtend rötliche Herbstfärbung, die sie zu einem wirklich spektakulären Blickfang im herbstlichen Garten machen.

Wenn Sie auf der Suche nach einem höheren Sichtschutz sind, um in den Sommermonaten etwas Privatsphäre zu schaffen, gibt es einige ausgezeichnete Pflanzen, hinter denen Sie sich verstecken können: 'Goliath' (3 m) oder Miscanthus x giganteus 'Aksel Olsen' (3,5 m) sind genau das Richtige!

Lassen Sie sich nicht von der Höhe dieser Pflanzen abschrecken. Es gibt auch einige kompaktere Formen wie 'Kleine Silberspinne' (1,10 m)!

Miscanthus sinensis ‘Silberfeder’ (2,20m) was the first one I planted with its rather stiff, upright silvery feathers. Like all Miscanthus, they are fantastic for the winterseason as they will stand rigidly upright through wind, rain and snow well into spring, until you decide it is time to cut them down. Not all have silvery flowers, there are some with dark red-maroon feathers, such as ‘Ferner Osten’ (1,50m) which has large flowers that fade to a biscuity colour in winter and has good autumn colour, as well as ‘Flamingo’ (1,70m). For years I was rather weary of it, fearing its name fits and it could be rather pink. Rest assured, it is definitely red rather than pink. I have come to love this one particularly, as not only does its foliage turn an attractive yellow in autumn, in winter its feathery seedheads become almost curly and playful, forming a stark contrast to the much more rigid varieties such as ‘Malepartus’ (2m). ‘Ghana’ (1,70m) and ‘Beth Chatto’ (1,80m) also produce a glowing reddish autumn colour display, turning it into a really spectacular feature for the autumnal garden.

If you are searching for a taller screen to create some privacy during summer months, there are a couple of excellent plants to hide behind: ‘Goliath’ (3m) or Miscanthus x giganteus ‘Aksel Olsen’ (3,5m) should do the trick!

Do not be put off by the height of these plants. There are also some more compact forms such as ‘Kleine Silberspinne’ (1,10m)!

Da es sich im Großen und Ganzen um eine steifere, aufwärts wachsende Pflanze handelt, finde ich, dass sie oft am besten in Gruppen und nicht als Einzelexemplare gedeihen. In den letzten Jahren habe ich gesehen, dass sie kommerziell angebaut wird, besonders in Süddeutschland als Biobrennstoff.

 

Ruten-Hirse

Ich muss gestehen, dass ich mit Ruten-Hirse weniger Erfahrung habe als mit den beiden vorherigen großen Arten. Sie mochten meinen englischen Garten nicht besonders, vielleicht passte das Klima in den Cotswolds nicht zu ihnen, sie bevorzugen die langen, warmen Sommer, die Berlin ihnen bietet. Um mich besser mit ihnen vertraut zu machen, habe ich die von den Wühlmäusen gefressenen Pfeifengräser in den Beeten der Akademie durch Ruten-Hirse ersetzt. Obwohl ich einige der höheren Sorten wie 'Northwind' und 'Rehbraun' mit ihrem attraktiven, rötlich gefärbten Laub wählte, passten sie nicht in die Rabatte. Ich vermisste die Silhouette der Pfeifengräßer, die über die benachbarten Stauden hinauswachsen. Ich habe sie aber nicht aufgegeben und habe sie seitdem erfolgreich in verschiedene Pflanzsituationen integriert. Einige sind aufrechter, andere lockerer und luftiger. Einige haben ein ausgeprägtes blaugrünes Laub, andere ein grünes mit einem Hauch von Rot. Die Höhe variiert von etwa 90 cm ('Rotstrahlbush' und 'Shenandoah', die sich beide rot färben) bis hin zu 1,80 m ('Strictum') und sogar 2 m ('Cloud Nine'). Letztere entwickelt sich zu einem ziemlich dichten, aufrechten Strauch, der sich sehr gut für Massenpflanzungen eignet. Ähnlich dicht belaubt, aber kompakter, ist 'Heavy Metal' (1,30 m), während 'Dewy Blue' (1,50 m) für sich allein einen schönen Akzent setzt. 

 

Being on the whole a more rigid, upwards growing plant, I find they often work best growing in groups, rather than as single specimens. In recent  years I have seen them being grown commercially, especially in southern Germany as bio fuel.

 

Panicum

I confess to having less experience with Panicum than with the two previous big ones. They did not like my English garden much, perhaps the Cotswold climate did not suit them, preferring the long, warm summers Berlin offers them. Wanting to familiarize myself with them better, I replaced the molinias eaten by the voles in the borders at the Academy with Panicums. Although I choose some of the taller varieties such as ‘Northwind’ and ‘Rehbraun’ with its attractive reddish tinted foliage, they were not right for the border. I was missing the silhouette of the molinias that emerge above the neighbouring perennials . I have not given up on them though, and have since managed to incorporate them succesfully in different planting situations. Some are more upright, others looser and airy. Some have distinctive glaucous foliage, others green, with touches of red, heights varying from about 90cm (‘Rotstrahlbush’ and ‘Shenandoah’, both of which turn red) to as much as 1,80m (Panicum virgatum ‘Strictum’) and even 2 meters (‘Cloud Nine’). The latter develops into a rather dense upright bush, making it very suitable for mass planting. Equally glaucous in foliage but compacter is ‘Heavy Metal’ (1,30m), whereas ‘Dewy Blue’ (1,50m) makes a great punctuation mark on its own. 

 

Panicum 'Dewy Blue'
Panicum 'Dewy Blue'
Panicum 'Shenandoah'
Panicum 'Shenandoah'

Kleinere Gräser für Spätsommer, Herbst und Winter

Natürlich gibt es auch eine große Anzahl kleinerer Gräser, die im Herbst unsere Gärten verschönern und eine große Wirkung erzielen. Für den vorderen Teil eines Beetes oder für Gruppenpflanzungen liebe ich die taktilen Blüten des Federborstengrass. Penisetum alopecuroides 'Hameln' ist wahrscheinlich die erfolgreichste und am häufigsten verwendete Sorte. Besonders wenn die dichten, flaschenbürstenartigen Blüten mit winzigen Tautropfen bedeckt sind, glitzern sie im morgendlichen Sonnenlicht. Zusammen mit den sehr feinen, bogenförmigen Blättern verleihen sie den Pflanzen ein insgesamt weiches, rundes Aussehen, das sehr angenehm ist.

Smaller grasses for late summer, autumn and winter

There are of course a great number of smaller grasses that will grace our autumn gardens and make quite an impact. For the front of a border, or group plantings, I love the tactile flowers of the Penisetums. Penisetum alopecuroides ‘Hameln’ is probably the most successful and widely used. Especially when the tight bottle-brush like flowers are covered in tiny dew drops they sparkle in the morning sunlight. These, combined with the very fine arching leaves, give the plants an overall soft, rounded appearance that is very pleasing.

Penisetum alopecuroides 'Hameln'
Penisetum alopecuroides 'Hameln'

Das Nadelgras Nasella tenuifolia, die auch noch häufig unter ihrem alten Namen Stipa tenuissima anzutreffen ist, ist eines der vielseitigsten kleineren Gräser und kann sowohl vereinzelt als auch in Massen gepflanzt werden und macht sich auch in Töpfen gut. Sie sehen sehr gut aus, wenn sie in Gruppen gepflanzt werden, so dass der Wind durch sie hindurchwehen kann und sie wie glitzerndes Wasser aussehen.

Das spektakulärste unter den kompakten Gräsern ist wahrscheinlich das Japanische Blutgras Imperata cilindrica 'Red Baron'. Das europäische Klima verhindert, dass es blüht, aber es wird wegen seiner rot gefärbten Blätter angebaut, die einen beeindruckenden Farbeffekt erzeugen. Es bevorzugt einen feuchten Boden, um gut zu wachsen.

Nasella tenuifolia, which is also still often found under its old name of Stipa tenuissima is one of the most versatile smaller grasses and can be scattered or planted is masses, and is also great in pots. They look very good used in drifts, so the wind can blow through it, making it look like rippling water.

The most spectacular of the compact grasses is probably Imperata cilindrica ‘Red Baron’. The European climate prevents it from flowering, but it is grown for its red-tipped leaves which create an impressive colour impact. It prefers a moist soil in order to grow well.

Imperata cylindrica 'Red Baron'
Imperata cylindrica 'Red Baron'
Nasella tenuissima
Nasella tenuissima

Selbstaussaat von Gräsern

Wie bei allen Pflanzen besteht auch bei Gräsern immer die Gefahr, dass sie sich selbst aussäen. Wenn die Wachstumsbedingungen wie Klima, Bodenbeschaffenheit und Exposition denen des heimischen Standortes entsprechen, besteht immer die Möglichkeit, dass die Pflanze das tut, was sie zu Hause gewohnt ist: sich selbst vermehren. Manche Pflanzen heiße ich willkommen und betrachte es als Kompliment, dass sie sich so wohl fühlen, dass sie sich selbst aussäen und an neuen Stellen im Garten erscheinen. Wo sie unerwünscht sind, reiße ich sie aus oder pflanze sie möglicherweise an einen besseren Standort um. Einige Pflanzen können jedoch zu einem Problem werden. Wenn sie sich so stark aussäen, dass die Sämlinge andere Pflanzen bedrohen oder auf anderen Pflanzen keimen, so dass es sehr schwierig ist, sie auszureißen. Ich hatte einmal eine schöne Wiesenraute, die sich aus diesem Grund zu einem echten Albtraum entwickelte. Entweder entferne ich die beleidigende Pflanze ganz, oder ich entferne die blühenden Stängel, sobald die Blütezeit vorbei ist, lange bevor sich die Samen entwickelt haben oder reif geworden sind, wie im Falle der Akelei. Bei Gräsern ist dies schwieriger, da man sie eigentlich wegen ihrer langanhaltenden Blütenstrukturen anbaut. Einige Gräser, wie das Diamantgras Calamagrostis brachytricha, haben sich in meinem englischen Garten perfekt benommen, während sie sich in der Gartenakademie gelegentlich im Beet aussamen. Die schöne, fein gefiederte Nasella tenuifolia, deren Sämlinge ich willkommen heiße. Da sie immergrün ist, finde ich es schwierig, mit den alten, braunen Stängeln umzugehen, die sich zwischen den grünen Blättern verfangen. Wenn ich sie zurückschneide, sehen sie aus wie ein Rasierpinsel. Da sie schnell wächst, lasse ich die Sämlinge stehen und entferne die älteren Pflanzen.

Grasses self-seeding

As with all plants, there is always a risk a grass may self-seed itself in your garden. If the growing conditions such as climate, soil type, and exposure match that of its native habitat, there is always a possibility the plant will do what it is used to doing at home: procreate itself. Some plants I welcome, and consider it as a compliment that they feel so much at home that they will self-seed, appearing in new places around the garden. Where they are unwanted I will pull them up or possible transplant them into a better position. Some plants however, can turn into a problem. If they seed so much, that the seedlings threaten other plants, or germinate into other plants making them very hard to pull out. I used to have a lovely Thalictrum which ended up becoming a real nightmare for that reason. Either I remove the offending plant altogether, or, in the case of aquilegias, I will remove the flowering stems as soon as flowering has finished, long before the seeds have developed or ripened. With grasses this is more difficult to achieve, as you really grow them for their long-lasting flowering structures. Some grasses, such as Calamagrostis brachytricha, used to be perfectly behaved in my English garden, whereas it occasionally seeds in the border at the Garden Academy. The lovely fine feathery Nasella tenuifolia I welcome its seedlings. Being evergreen, I find the old, brown stems caught up in amongst the green leaves difficult to deal with. Cutting them back makes them look like a shaving brush. As it grows fast, I tend to leave the seedlings, and remove the older plants.

Calamagrostis brachitricha
Calamagrostis brachitricha

In Nordeuropa war die Vegetationsperiode von Chinaschilf bisher zu kurz, als dass dieses Gras Samen hätte ansetzen können, so dass es kein Problem darstellt. In Nordamerika ist die Situation anders. In den südlichen Staaten darf Chinaschilf nicht mehr gepflanzt werden, da seine Sämlinge aus den Gärten entweichen und natürliche Lebensräume bedrohen. Ein Problem, das wir in Europa bei bestimmten exotischen Pflanzen wie dem Himalaya-Balsam kennen. Da sich unser Klima ändert, könnte das Gleiche auch bei uns passieren.

 

Falls Sie es noch nicht getan haben, gönnen Sie sich und Ihrem Garten in den kommenden Monaten ein wenig Struktur und Farbe. Sie werden es nicht bereuen!

 

Isabelle Van Groeningen

4. August 2023

In northern Europe the growing season of Miscanthus has so far been too short for this grass to set seed, so that it does not pose a problem. In north America the situation is different. In the southern states Miscanthus is no longer allowed to be planted as its seedlings escape from gardens and threaten natural habitats. A problem we are familiar with across Europe with certain exotic plants such as Himalayan Balm. As our climate changes, the same thing may happen here.

 

If you have not done so already, treat yourself and your garden to some good structure and  colour for the coming months. You will not regret it!

 

Isabelle Van Groeningen

4th August 2023